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Günzburg-Riedhausen Nach vielen Gesprächsrunden und zahlreichen Ortsbesichtigungen ist jetzt der Durchbruch geschafft: Der Günzburger Stadtteil Riedhausen bekommt so etwas wie einen neuen Dorfmittelpunkt. Der Stadtrat beschloss am Montagabend einstimmig, dass dazu das alte Schulhaus abgebrochen wird. An seine Stelle wird unter anderem ein Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Riedhausen erstellt. Von Georg

Diskussionen gab es um die Höhe der Baukosten. Die Fraktion von Freien Wählern (FWG) und Günzburger Bürgerliste (GBL) beantragten, dass der Kostenrahmen von 320 000 Euro um 40 000 Euro verringert wird. Sie scheiterte jedoch, weil es die Mehrheit anders sah.

„Wir haben jetzt die historische Chance, trotz angespanntester Haushaltslage dieses Vorhaben zu verwirklichen“, sagte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig (SPD). Die Feuerwehr habe zugesagt, fast 100 000 Euro an Eigenleistung zu erbringen. „Damit kann der Neubau so günstig wie nie realisiert werden“, so Jauernig. Im städtischen Haushalt soll das Projekt über drei Jahre finanziert werden.

Bauherr ist die Feuerwehr Riedhausen, Eigentümer des Gebäudes die Stadt. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass auch andere Vereine – Soldatenverein, Wassersportclub, Fischereiverein und Ortsbauernschaft – das Haus gegen Kostenersatz nutzen können. Jauernig: „Es ist ein sehr zukunftsweisendes Projekt. Es soll den Zusammenhalt und den Gemeinschaftssinn im entferntesten Ortsteil stärken und ein zentraler Anlaufpunkt werden.“ Deshalb sei bewusst die für Riedhausen typische Gebäudeform – steiles Satteldach und giebelständige Bauweise zur Straße hin – gewählt worden.

Nicht unterkellert

Dass in Riedhausen etwas geschehen muss, findet auch die FWG/GBL-Fraktion. Allerdings sieht Vorsitzender Manfred Proksch durchaus Möglichkeiten, die geschätzten Baukosten von 320 000 Euro inklusive Abbruch auf 280 000 Euro zu verringern. „Es ist schwierig, angesichts der Haushaltslage alle Wünsche zu realisieren. Es gilt, jede einzelne Maßnahme zu hinterfragen“, so Proksch, der darauf verwies, dass der Neubau ja nicht einmal unterkellert sei.

Die Treffsicherheit des Bauamtes

OB Jauernig plädierte eindringlich dafür, den Ansatz so zu belassen und dem städtischen Bauamt Vertrauen entgegenzubringen. „Unser Bauamt hat schon oft Treffsicherheit bewiesen. Weniger wäre kein Ansatz, der der Wirklichkeit entspricht“, so der Rathauschef.

So sieht es auch Ferdinand Munk. „Ich will nicht, dass wir jetzt was festschreiben, was nicht machbar ist“, sagte der UWB-Fraktionschef. Sonst würde man eine motivierte Mannschaft demotivieren. „Riedhausen braucht diesen Raum.“

Mit dem Neubau bekomme der Stadtteil einen neuen Dorfmittelpunkt, meinte Martina Haltmayer (SPD). Damit gewinne Riedhausen „gewaltig an Lebensqualität“. Man vertraue auf die Aussagen von Feuerwehr und Bauamt, dass das Geld, sofern etwas übrig bleibe, nicht in ein Fest gesteckt werde.

Lebendige Jugendtruppe

Laut Günter Treutlein (CSU) gibt es in Riedhausen eine „lebendige, starke Jugendgruppe“. Die versprochene Eigenleistung von 42 Prozent an den Gesamtkosten sei beachtlich, so Treutlein. In dem neuen Gebäude entstehe ein 100 Quadratmeter großer Schulungsraum, der Platz für 60 Personen biete. Am Ende votierten nur vier Stadtratsmitglieder für eine Streichung um 40 000 Euro, die breite Mehrheit (20 Stimmen) für den von der Verwaltung vorgeschlagenen Ansatz von 320 000 Euro. Der Hauptausschuss hatte sich eine Woche zuvor in nicht öffentlicher Sitzung ebenfalls dafür ausgesprochen. In dieser Summe sind laut Stadt, die den Abbruch übernimmt, die Kosten für die Einrichtung sowie die Kosten für die Gestaltung der Außenanlagen nicht enthalten.

OB Jauernig berichtete, dass die Verwaltung derzeit prüfe, ob es für den Bau eines Schulbus-Wartebereiches auf diesem Gelände Zuschüsse gibt.

Quelle: Günzburger Zeitung

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