Der Andrang bei der Jubiläumsveranstaltung für 800 Jahre Riedhausen war überwältigend. Die 100 Sitzplätze im Bürgerhaus waren rasch besetzt und es musste ein wenig improvisiert werden, um alle interessierten Mitbürger im Saal unterzubringen. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig meinte daraufhin mit einem Augenzwinkern „Ich glaube, wir haben damals bei der Planung des Gebäudes einen Fehler gemacht.“
Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Sankt Vitus Kirche wurde die Jubiläumsveranstaltung im Bürgerhaus fortgesetzt. Die Referenten Stefan Baisch (Vorsitzender des Historischen Vereins Günzburg), Raphael Gerhardt (Stadtarchivar), Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Wolfgang Hackel nahmen die Besucher mit auf einen Streifzug durch die 800-jährige Geschichte von Riedhausen. Am 13.11.1219 wurde ein gewisser Ritter Fredericus de Riethusen das erste Mal in einer Urkunde des Bischofs erwähnt. Über die Herren von Stain ging Riedhausen im Jahr 1809 an den Grafen von Maldeghem für den die Bewohner als Söldner arbeiteten. Im März 1924 hatte diese Abhängigkeit ein Ende und Riedhausen wurde von der Bayerischen Landessiedlung gekauft. Nach dem 2. Weltkrieg baute die Bayerische Landessiedlung 10 Höfe, in die rund 100 Siebenbürger-Sachsen aus Deutsch-Zeppling einzogen. Dazu las Jonas Schliep einige Zeilen aus den Aufzeichnungen seiner Ur-Ur-Großmutter vor, die damals in einen der besagten Höfe umgesiedelt wurde. 1978 endete mit der Gemeindereform die Selbstständigkeit und Riedhausen ist seitdem ein Stadtteil von Günzburg.
Als Andenken an diesen Tag wurde am Bürgerhaus eine Linde gepflanzt, an die eine Gedenktafel angebracht wurde. Zum Abschluß dieser gelungenen Veranstaltung gab es für alle Besucher Freibier und eine zünftige Brotzeit.