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Die Firma Vollmer erhält ein Moratorium für den Abbau der Kies-Sortieranlage. Diese Zeit kann jetzt die Landmarke Donaukies nutzen, um ein Konzept auszuarbeiten.

In seiner letzten Sitzung hat der Günzburger Stadtrat nicht öffentlich beschlossen, der Firma Vollmer ein zweijähriges Moratorium für den Abbau der Sortieranlage einzuräumen. In diesem Zeitraum hat die Initiative Landmarke Donaukies, die sich für den Erhalt der Sortieranlage einsetzt, die Möglichkeit, ein tragfähiges Konzept auszuarbeiten, das Fragen, unter anderem der Trägerschaft, der Haftung und der Finanzierung klärt. Der Aufschub des per rechtsgültigen Bescheid festgesetzten Rückbaus setze jedoch nicht die weiteren Rekultivierungsmaßnahmen außer Kraft, betonte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig in einer Presseerklärung.

Die Landschaft um den See muss beruhigt werden

Die Stadt halte auch weiterhin an den Festsetzungen des wasserrechtlichen Bescheides fest, so Jauernig. Dieser Bescheid sieht vor, dass die Landschaft rund um die Seen beruhigt werden muss. „Nur so kann die Natur mit ihrer Artenvielfalt nachhaltig geschützt werden“, betonte der Rathauschef.

Bereits seit Jahren bemüht sich der Kiesunternehmer, die gemäß Bescheid des Landratsamtes festgelegten Rekultivierungsmaßnahmen für die sogenannten Vollmer-Seen im Ortsteil Riedhausen durchzuführen (wir berichteten). Gemeinsam mit der Stadt, die überwiegend Eigentümerin der Flächen ist, und dem Landratsamt Günzburg als zuständiger Wasser- und Umweltbehörde ist die Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere im ehemaligen Kiesabbaugebiet das erklärte Ziel. Dazu gehört die Beruhigung der geschützten Bereiche durch Verbotsschilder und durch das Aufschütten von Hindernissen.

Für Besucher gesperrt

Derzeit arbeitet die Stadt mit Hochdruck an der weiteren Beruhigung der Seenlandschaft. Dazu hat sie zuletzt den östlichen Bereich der Vollmer-Seen für Besucher komplett gesperrt. Denn in den hohen Schilfgräsern ist unter anderem der Flussregenpfeifer beheimatet, dessen Bestand noch vor wenigen Jahren als bedroht galt. „Es ist den bisherigen Rekultivierungsmaßnahmen zu verdanken, dass sich der Vogel wieder an den Kiesflächen entlang der Vollmer-Seen in Riedhausen ansiedelt“, betont der OB.

Es gelte, auch bei den weiteren Maßnahmen rund um die Seen den Naturschutz im Auge zu halten. Falschparken und Verstöße gegen die Anlagensatzung der Stadt Günzburg würden auch künftig entsprechend geahndet, heißt es bei der Stadtverwaltung: Das Verwarnungsgeld für Falschparker beträgt 30 Euro. Campieren, Errichten von Feuerstellen und Verschmutzen kann nach der Anlagensatzung mit Geldbußen von fünf bis 2500 Euro bestraft werden.

Mensch und Natur in Einklang bringen

Um die Besucherströme im Sommer besser zu lenken, prüft die Stadt derzeit zudem, ob die Anlage einer zusätzlichen Liege-/Badezone im westlichen Bereich des Sees möglich ist. „Unser Ziel muss sein, die Nutzung durch den Menschen mit den Ansprüchen der Natur in Einklang zu bringen“, erklärt Jauernig auch im Hinblick auf die Initiative Landmarke Donaukies und die ARGE Donaumoos, die sich zusammen für den dauerhaften Erhalt der Sortieranlage an der Westseite der Vollmer-Seen einsetzt. Dem könne nur dann zugestimmt werden, wenn die Initiative das geforderte Konzept vorlegt und dieses dem Naturschutz hinreichend Rechnung trägt, so der Oberbürgermeister. Wie berichtet, steht Jauernig einem Erhalt als Industriedenkmal grundsätzlich kritisch gegenüber. (zg/rjk)

Quelle: GZ

 

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